Marihuana, Hanf, Cannabis und Haschisch – worin unterscheiden sie sich?

Viele Namen, eine Familie: Wenn du dir schon einmal die Frage gestellt hast, was genau hinter den gängigen Begriffen Marihuana, Hanf, Cannabis und Haschisch steckt, findest du hier eine ausführliche und zugleich verständliche Erklärung. Wir nehmen jede Bezeichnung einzeln unter die Lupe, zeigen dir ihre Herkunft, Verwendung und Zusammensetzung – und beantworten natürlich auch, was in Deutschland seit dem 1. April 2024 tatsächlich erlaubt ist. Lies zuerst die kompakte Kurzzusammenfassung, falls du schnell Klarheit brauchst, oder tauche anschließend in die ausführliche Erläuterung ein, um richtig sattelfest zu werden.
Kurzüberblick der wichtigsten Begriffe
Begriff | Kernaussage | Typische Nutzung |
Cannabis | Wissenschaftlicher Oberbegriff für die komplette Pflanzengattung | Grundlage für alle weiteren Begriffe |
Hanf | THC-arme Variante von Cannabis sativa (meist < 0,3 % THC) | Industrie, Lebensmittel, Kosmetik, Baustoffe, CBD-Produkte |
Marihuana | Getrocknete Blütenstände weiblicher Cannabis-Pflanzen mit hohem THC-Gehalt | Rauchen, Vaporisieren, Edibles, Öle, Tinkturen |
Haschisch | Gepresstes Harz (Trichome) der Blüten, noch konzentrierter als Marihuana | Rauchen, Verdampfen, selten Esswaren |
Merke: Alle vier Bezeichnungen haben ihren Ursprung in der Gattung Cannabis. Unterschiede ergeben sich allein aus Züchtung, Verarbeitung und Verwendungszweck.
Was wurde in Deutschland legalisiert?
Seit dem 1. April 2024 dürfen volljährige Personen in Deutschland Cannabis zu Genusszwecken besitzen und konsumieren. Das umfasst sowohl Marihuana – also die getrockneten Blüten – als auch Haschisch, das aus dem Harz derselben Pflanzen hergestellt wird. Der Anbau daheim und in Anbauvereinigungen ist zu festgelegten Mengen gestattet; der gewerbliche Verkauf bleibt allerdings weiterhin untersagt.
Marihuana – Blüten mit „Kick“
Definition
Der Ausdruck Marihuana ist kein botanischer Name, sondern beschreibt schlichtweg die vollständig getrockneten Blüten der weiblichen Cannabispflanze, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Tetrahydrocannabinol (THC) konsumiert werden. Es handelt sich also um ein Produkt aus THC-reichen Zuchtformen – nicht um eine eigenständige Art.
Konsumformen
Rauchen: Joints (pur oder gemischt mit Tabak), Pfeife, Bong
Vaporisieren: Erhitzen statt Verbrennen, schonender für die Atemwege
Esswaren (Edibles): Brownies, Kekse, Süßigkeiten; Wirkeintritt verzögert
Öle/Tinkturen: Unter die Zunge geträufelt für eine kontrollierte Dosierung
Die Konsummethode beeinflusst sowohl den Wirkungseintritt als auch die Wirkungsdauer.
Gibt es eine „Marihuana-Pflanze“?
Nein. Botanisch korrekt spricht man einzig von Cannabis, unterteilt in Arten wie Sativa, Indica oder Ruderalis. „Marihuana“ benennt ausschließlich das Endprodukt, nicht die Pflanze selbst.
Schreibweise
Richtig lautet es Marihuana – mit h in der Mitte. Varianten wie „Mariuana“ oder „Marichuana“ sind Schreibfehler, die oft durch lautnahe Umschrift entstehen. Eine Eselsbrücke: Dafür, dass Marihuana „high“ macht, steckt in der Mitte ein kleines „h“.
Kurzvergleich Marihuana vs. Cannabis
Cannabis ist das wissenschaftliche Dach, Marihuana dessen getrocknete, THC-haltige Blüte – so einfach ist das Verhältnis.
Cannabis – der große Oberbegriff
Cannabis bezeichnet die gesamte Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Zu ihr gehören verschiedene Arten, namentlich:
1. Cannabis sativa
2. Cannabis indica
3. Cannabis ruderalis
Seit Jahrtausenden wird die Pflanze vielseitig genutzt – von der Faserherstellung über Medizin bis hin zum spirituellen Gebrauch. Aus derselben Gattung stammen:
Hanf: THC-arme Kultivare (< 0,3 % THC) für Seile, Textilien, Lebensmittel, CBD-Extrakte.
Marihuana: THC-reiche Blüten (5 – 30 % THC) zu Rausch- oder Therapiezwecken.
Haschisch: Gepresstes Harz mit nochmals höherer Wirkstoffdichte (10 – 40 % THC).
Fazit: Ohne Cannabis gäbe es weder Hanf noch Marihuana oder Haschisch; es ist der Stamm, aus dem alle Äste wachsen.
Cannabis in der Medizin
Seit dem 10. März 2017 dürfen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland Cannabisarzneien verschreiben, wenn schwere Erkrankungen vorliegen und herkömmliche Therapien ausgeschöpft sind. Häufige Indikationen sind chronische Schmerzen, Spastik bei Multipler Sklerose, therapieresistente Epilepsie oder Begleiterscheinungen einer Chemotherapie. Für die Kostenübernahme braucht es in der Regel eine Genehmigung der Krankenkasse.
Hanf – das vielseitige Arbeitstier
Ursprung und Verwendung
Hanf ist der deutsche Sammelbegriff für THC-arme Sorten von Cannabis sativa, die bewusst so gezüchtet wurden, dass sie kaum berauschend wirken. Bereits antike Kulturen verarbeiteten Hanffasern zu Textilien und Seilen; heutzutage findet Hanf zusätzlich Einsatz in
Lebensmitteln (Samen, Öl, Proteinpulver),
Kosmetika,
Baustoffen (Hanfbeton),
Naturverbundstoffen für die Automobilindustrie,
sowie CBD-Produkten aus Blättern und Blüten (z. B. CBD Öl)
Mit weniger als 0,3% THC gilt Hanf rechtlich als nicht psychoaktiv und ist daher in vielen Ländern frei anbaubar. In Deutschland darf die Grenze von 0,2 % nicht überschritten werden.
Unterschied Hanf – Cannabis
Kurz gefasst: Hanf ist Cannabis mit Minimal-THC. Während sich Hanf auf Industrie- und Wellnessprodukte konzentriert, deckt Cannabis in Gänze auch die THC-reichen Spielarten ab, die zu Rauschzwecken dienen.
Nutzhanf vs. Hanf allgemein
Hanf (allgemein): Oberbegriff für alle THC-armen Sativa-Sorten – egal ob für Nahrung, CBD oder Industrie.
Nutzhanf: Speziell diejenigen Sorten, die explizit auf industrielle Nutzung (Fasern, Papier, Bau) selektiert sind und in der EU aus zertifiziertem Saatgut stammen müssen.
Mit anderen Worten: Nutzhanf ist die Industrie-Spezialisierung innerhalb der Hanfgruppe.
Haschisch – Harz in Reinform
Herstellung
Haschisch entsteht, indem die harzigen Trichome von Cannabisblüten abgetrennt, gesiebt und anschließend zu Platten, Blöcken oder Kugeln gepresst werden. Das Endprodukt enthält deutlich mehr THC als die reine Blüte.
Konsum
Geraucht (joint, Pfeife), verdampft oder vereinzelt als Zutat in Esswaren – wobei bei Edibles die Dosierung besonders leicht über das Ziel hinausschießen kann.
Unterschied Haschisch – Marihuana
Marihuana = ganze getrocknete Blüte.
Haschisch = konzentriertes, gepresstes Blütenharz.
Kurz gesagt: Marihuana liefert das Rohmaterial, Haschisch ist sein verdichteter Extrakt.
Schlussgedanke
Ob du nun einen Joint drehst, Fasern zu Kleidern verspinnst oder CBD-Öl für dein Wohlbefinden nutzt – du bewegst dich stets innerhalb derselben botanischen Großfamilie. Die entscheidenden Unterschiede liegen in der chemischen Ausstattung (THC-Gehalt), der Verarbeitung und dem legalen Rahmen. Mit diesem Wissen kannst du die gängigen Begriffe künftig souverän auseinanderhalten und weißt außerdem, welche Teile der Pflanze in Deutschland seit April 2024 legal konsumiert werden dürfen.
Wir garantieren daher, dass unsere Produkte Ihre Erwartungen an Qualität vollumfänglich erfüllen.
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