Cannabisöl vs. CBD-Öl: Unterschiede, Wirkung und Rechtslage verständlich erklärt

Zwischen den Schlagwörtern Cannabisöl und CBD-Öl herrscht nach wie vor viel Verwirrung. Obwohl Cannabidiol (CBD) aus der Cannabispflanze isoliert wird, besitzt es keinerlei bewusstseinsverändernde Eigenschaften. CBD-Öl gilt heute als Lifestyle-Produkt, das rechtmäßig erworben wird und dessen Anwender es vor allem wegen seines vermuteten Beitrags zu mehr Wohlbefinden nutzen. Doch worin unterscheidet es sich genau von Cannabisöl?
Wo liegt der wesentliche Unterschied?
Der springende Punkt ist das Vorhandensein von THC. Cannabisöl enthält nennenswerte Mengen des psychoaktiven Cannabinoids Tetrahydrocannabinol, während CBD-Öl höchstens Spuren davon (unterhalb der gesetzlichen Schwelle) aufweist. Dieser chemische Unterschied führt zu deutlich abweichenden Wirkmechanismen, Anwendungsgebieten und rechtlichen Bewertungen. Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Eckdaten zusammen:
Kriterium | Cannabisöl | CBD-Öl |
Hauptbestandteile | Breites Cannabinoid-Spektrum inklusive deutlicher THC-Konzentrationen | Vorwiegend Cannabidiol; THC lediglich in Spuren oder gar nicht vorhanden |
Wirkprofil | THC bindet direkt an CB1- und CB2-Rezeptoren und ruft psychotrope Effekte (Rausch) hervor | CBD interagiert indirekt mit dem Endocannabinoid-System, wirkt nicht berauschend, kann aber entspannend und angstlösend sein |
Gesetzeslage in Deutschland | Erwerb, Besitz & Anwendung nur mit ärztlicher Verschreibung legal | Freier Verkauf, sofern der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt |
Typische Einsatzfelder | Chronische Schmerzen, Übelkeit, Schlafprobleme (unter ärztlicher Kontrolle) | Kosmetikum, Unterstützung bei innerer Unruhe, leichteres Einschlafen, allgemeines Wohlbefinden |
Cannabisöl im Detail
Herstellung und Varianten
Gewonnen wird Cannabisöl aus Cannabis sativa. Je nach Sorte und Extraktionsverfahren variiert der THC-Anteil stark. Man unterscheidet Zubereitungen mit hohem, moderatem oder minimalem THC-Gehalt.
THC – Wirkung und Nebenwirkungen
Tetrahydrocannabinol dockt an Rezeptoren im zentralen Nervensystem an und löst Empfindungen wie Euphorie, intensivere Sinneswahrnehmung und körperliche Entspannung aus. Begleiterscheinungen können jedoch Angstzustände, Paranoia oder gesteigerter Appetit sein. Therapeutisch nutzt man THC zur Schmerzreduktion, gegen Übelkeit (z. B. bei Chemotherapie) und zur Appetitanregung.
Was verbirgt sich hinter CBD-Öl?
CBD-Öl stammt ebenfalls aus Hanf, wird jedoch so aufbereitet, dass Cannabidiol im Vordergrund steht. Da CBD keine psychotrope Wirkung hat, kommt es ohne das typisch „benebelnde“ Gefühl aus. Anwender berichten vor allem von Entspannung, ausgeglichener Stimmung und besserem Schlaf.
Chemische Gegenüberstellung
Cannabisöl: Enthält – neben vielen weiteren Cannabinoiden – substanzielle THC-Mengen.
CBD-Öl: Der THC-Anteil bewegt sich gesetzlich limitiert unter 0,2 % (vergleichbar damit, dass „alkoholfreies“ Bier bis zu 0,5 % Alkohol enthalten darf). Eine berauschende Wirkung ist somit ausgeschlossen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Cannabisöl – streng reguliert
In Deutschland sind THC-reiche Cannabisprodukte grundsätzlich verboten. Eine Ausnahme bilden ärztliche Verordnungen im Rahmen einer Schmerz- oder Palliativtherapie. Für Patienten existiert ein Genehmigungsprozess, dennoch bleibt die Verfügbarkeit stark eingeschränkt.
CBD-Öl – frei erhältlich
Weil CBD-Öl kaum THC enthält, wird es hierzulande als Nahrungsergänzungs- oder Kosmetikprodukt gehandelt. Apotheke, Reformhaus und zahlreiche Online-Plattformen führen entsprechende Produkte, eine Verschreibung ist nicht notwendig.
Medizinische Einsatzgebiete und Forschung
Cannabisöl
Schmerzmanagement: Vor allem bei chronischen oder tumorbedingten Schmerzen kann THC die Schmerzwahrnehmung mindern.
Anti-Emetikum: In der Onkologie dient THC zur Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen.
Schlafstörungen: Einige Patienten profitieren von der sedierenden Komponente.
Fachleute betonen jedoch: Die starke Wirkung geht Hand in Hand mit möglichen psychischen Nebenwirkungen, weshalb eine engmaschige ärztliche Begleitung unabdingbar ist.
CBD-Öl
Dr. Peter Grinspoon (Harvard Medical School) fasst den aktuellen Forschungsstand so zusammen: CBD zeigte beeindruckende Resultate bei schweren kindlichen Epilepsie-Syndromen wie Dravet und Lennox-Gastaut. In klinischen Studien nahm die Häufigkeit der Anfälle deutlich ab, teilweise verschwanden sie ganz. Das zugelassene Präparat Epidiolex basiert genau auf diesem Wirkprinzip.
Darüber hinaus untersuchen Wissenschaftler CBD hinsichtlich:
Stress- und Angstlinderung
Schlafförderung
Entzündungshemmung
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen von CBD
Obwohl CBD als gut verträglich gilt, können hohe Dosen laut Experten:
Übelkeit
Müdigkeit
Reizbarkeit
verursachen. Zudem beeinflusst Cannabidiol gelegentlich die Leberwerte und kann den Spiegel bestimmter Medikamente (z. B. Blutverdünner) anheben. Deshalb empfiehlt es sich, hochwertige Produkte seriöser Anbieter zu wählen und vor Beginn der Einnahme ärztlichen Rat einzuholen.
Fazit – Mehr Vorteile bei CBD-Tropfen?
Beide Öle besitzen eigene Stärken und Schwächen. THC-haltiges Cannabisöl überzeugt bei starken Schmerzen und Chemotherapie-bedingter Übelkeit, erfordert aber eine Verschreibung und bringt psychoaktive Effekte mit sich. CBD-Öl ist legal, nicht berauschend und punktet mit einem breiten Spektrum an Wohlfühl-Anwendungen sowie vielversprechenden klinischen Ansätzen – ohne Abschaltung des Bewusstseins.
Die Forschung schreitet rasant voran; unser Verständnis für Cannabinoide erweitert sich von Jahr zu Jahr. Wer den therapeutischen Einsatz erwägt, sollte daher stets ärztliche Expertise einholen, um die sicherste und effektivste Option zu wählen.
Wir garantieren daher, dass unsere Produkte Ihre Erwartungen an Qualität vollumfänglich erfüllen.
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